Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden in
Japan Surimono als Glückwunschkarten zu speziellen Anlässen oder zum
Neujahr beliebt. Die Karten wurden im Gegensatz zu den kommerziell
hergestellten Farbholzschnitten (Ukiyo-e)
nur in kleinen Auflagen für den privaten Gebrauch hergestellt. Das
bevorzugte Format ist das shikishiban, das in etwa einem Quadrat von
ca. 20-24 cm entspricht.
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Surimono bedeutet wörtlich übersetzt
'gedruckte Dinge' und thematisieren oft den neu erwachenden Frühling und das
beginnende neue Jahr mit der Darstellungen typischer Neujahrsspeisen und
Neujahrsbräuche.
Beliebte Subjets waren die Bildkalender, welche die
immer wechselnde Verteilung der langen und kurzen Monate während eines
Jahres darstellten. Tierkreiszeichen, aber auch klassische Themen der
kommerziellen Holzschnitte zeigten schöne Frauen, berühmte
Kabuki-Darsteller
und die vergängliche Welt der Damen aus den Freudenvierteln.
Das wichtigste Merkmal des Surimono ist die
Kombination aus Gedicht und Bild. Bei den Gedichten handelt es sich meist um
kyôka, eine Art Scherzgedicht, dessen Witz aus Wortspielen besteht. Oft
spielen nicht wenige Surimono auch auf klassische Themen der japanischen
Literatur an.
Infolge einer Wirtschaftskrise in den 1830er-Jahren
(Edo-Zeit) stellte man die Produktion von Surimono's praktisch ein, so das
es heute von einigen Surimono nur noch ein einziges oder ein paar wenige
erhaltene Exemplare gibt.
Surimono zeichnen sich durch besonders aufwändige Drucktechniken und eine
reiche Farbpalette aus. Auffallend ist die reichliche Verwendung von
Gold und Silber sowie die Vorliebe für Prägedrucke, die als Relief
hervortreten.
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