Ausländischer Einfluss auf Japan 16.-19. Jahrhundert |
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Der
Einfluss Portugals und
Spaniens auf Japan Nachdem 1543 die Portugiesen zum ersten Mal auf der Insel Japan landeten, diente die Hafenstadt Nagasaki ab 1549 als Reiseziel der jährlich stattfindenden portugiesischen Japanfahrt. Der gemeinsame Handel stand im Vordergrund, die japanische Seite war jedoch auch sehr Neugierig auf die Kenntnisse und Fertigkeiten des Westens im den Bereichen Kartographie, Geographie und Navigation sowie im Schiffbau und der Astronomie. Grosses Interesse hatten die Japaner an den modernen Waffen der Europäer und der Herstellungstechnik. Die gewonnenen Erkenntnisse verbreiteten sich schnell in vielen Provinzen Japans und revolutionierten die Strategien der Kriegführung. In der Folge wurde viele neuartigen Burgen in den Städten Japans gebaut.. Handelsbeziehungen Für die Portugiesen waren die Seehandelsrouten von China nach Japan, von Macao nach Nagasaki, am profitabelsten. Immense Gewinne ergaben sich aus der deutlichen Unterschied des Gold und Silberpreises zwischen Japan und China. Da Silber in Japan niedriger bewertet war als in China brachten Schiffe die in Japan ausserordentlich begehrt chinesische Seide nach Nagasaki und transportierten bei der Rückfahrt Silber von Japan nach China. Um 1550 etablierten die Portugiesen ein Monopol im China-Japan-Handel. Dank dieses Handels entwickelte sich Nagasaki von einem kleinen Fischerdorf zur bedeutendsten Hafenstadt für den Aussenhandel. Als später die Japaner ihren eigenen Handel bis nach Südostasien ausdehnten, benutzten sie portugiesischer Schiffslotsen und Seekarten. Der Import grosser Mengen an Rohseide führte in Japan zum weiteren Ausbau der Webereiindustrie. Die Einfuhr von Roheisen half bei der Entwicklung der Stahlindustrie auf Nord-Kyushu. Obwohl sich Portugal und Spanien im Jahr 1580 unter Philipp II ereinten, behielten beide Völker für ihre Überseegebiete die Sonderrechte in Japan. Da sich jedoch die Spanier nicht an das Handelsmonopol der Portugiesen in Japan hielten wurden 1580 Gesandtschaften mit dem Vorschlag, Handelsbeziehungen zwischen Japan und den Philippinen zuknüpfen, nach Manila geschickt. 1597 kam eine andere spanische Gesandtschaft nach Japan, um die Feindseligkeiten zu beenden, welche ein Jahr zuvor durch die Affäre mit der Galeone 'San Felipe' ausgelöst worden waren. Das spanische Schiff war mit einer Ladung im Wert von rund 1.3 Millionen Pesos auf dem Wege von den Philippinen nach Mexico. Wegen Sturmschäden war das Schiff gezwungen, die Stadt Urado anzulaufen. Die Schiffsladung wurde beschlagnahmt und ein Schiffslotse wollte die Japaner von diesem Vorhaben abbringen. Dies hatte zur Folge, dass die spanischen Missionare und ihr Gefolge auf Anweisung des Herrschers Toyotomi Hideyoshi (1537 - 1598) verhaftet und hingerichtet wurden. Nach dem Tod Hideyoshis versuchte der erste Herrscher der Tokugawa- Familie, Ieyasu (1543 - 1616) den japanischen Aussenhandel weiter auszudehnen. Dabei wollte er den Warenaustausch nicht nur mit Portugiesen, sondern auch mit Spaniern, Holländern und Engländern. Ein Vertrag über Freundschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Japan und Mexico wurde geschlossen. Allerdings hat die von Tokugawa ab 1612 neu eingeleitete Christenverfolgung dazu geführt, dass die Beziehungen zwischen Spanien und Japan sich so verschlechterten, dass sie im Jahre 1624 ganz abgebrochen wurden. Missionare in Japan
Die portugiesische
Gesandtschaft versuchte 1640 die Japaner umzustimmen, jedoch
wurden die meisten Gesandten in Nagasaki hingerichtet. 13 der
Überlebenden wurden nach Macao zurückgeschickt, damit sie ihre
Landsleute über das tragische Ende der Gesandtschaft und die
entschlossene Feindseligkeit der japanischen Behörden
informierten. |
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Die holländische Faktorei auf Dejima
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1853 landete eine amerikanische Schlachtschiffflotte vor Uraga und der amerikanische Admiral Perry forderte die Öffnung des Hafens. Dieser Herausforderung konnten sich die Samurai nicht stellen, denn sie hatten den mit schweren Geschützen ausgestatteten Schiffen nichts entgegen zu setzen. Dies war der Beginn der Öffnung des Landes. |
![]() Schwarzes Schiff in Yokohama |
Bei Perrys zweiter Reise 1854
nach Japan, erzwang die amerikanische Delegation und die Regierung des japanischen Shogunat das Abkommen von Kanagawa. Andrer europäischen Länder folgten bald und im Jahr 1858 hatten
England, Frankreich, Russland und die Niederlande mit Japan
Abkommen zur Förderung des Handels abgeschlossen. |
Die Shôgun-Regierung trat zurück und es wurde beschlossen, den
Kaiser (Tenno) wieder in seine ursprünglichen Rechte als oberste Regierungsautorität einzusetzen.
Der Übergang zur neuen Zeit führte zu einigen blutigen Auseinandersetzungen zwischen Erneuerern und Anhängern des alten Regimes, welche um ihr Privilegien fürchteten. Da jedoch viele Japaner erkannten, dass sie im Vergleich zu anderen Ländern in der Welt, technologisch weit zurücklagen. übernahm 1868 der Kaiser Meiji die Verantwortung für die Geschicke des Landes. Ein dramatischer Prozess begann, der die japanische Gesellschaft vollständig umkrempelte. |
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Die japanische Bevölkerung hatte
über 250 Jahre lang keine Fremden gesehen.
Diese Veränderungen wurden in einem ganz neuen Genre der japanischen Farbholzschnitten
(ukiyo-e) dargestellt. Die Neugierde und Wissensdurst über den unterschiedlichen Lebensstil dieser so seltsamen Neulinge und ihrer technischen Errungenschaften
war kaum zu befriedigen. Bestaunt wurden Schiffe aus Eisen, Kutschen, die von Pferden gezogen wurden, Lokomotiven, Dampfmaschinen oder Heissluftballone, welche bis dahin in Japan unbekannt waren. Während der ersten Jahre waren Ausländer auf einen Umkreis von 25 Meilen um Yokohama geschränkt. Diese Beschränkung war eine Vorsichtsmassnahme um die Ausländer vor feindlichen Angriffen der Samurai zu schützen. |
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Möbel im japanischen Stil, Hibachi, Tansu, Kuruma | |
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Es
war das Ende des Feudalsystems und der Beginn der Demokratisierungen der
Meiji-Periode (1868-1912), welche den Beginn des Goldene Zeitalters der
japanischen Möbel bedeutete. Die Absetzung der Samurai und eine neues
Taxsystem ermöglichte den normalen Menschen nun endlich ein anständiges
Dasein. Sie waren nicht mehr länger ängstlich Besitz zu zeigen und
Möbel sowie andere Einrichtungsgegenstände wurden tägliche
Gebrauchsartikel. Um den Zusammenhang der koreanischen Möbel mit japanischem Design verstehen zu können, muss man auf die gemeinsame Geschichte der zwei Länder zurückgreifen. |
Tansus (Möbelstücke mit Schubladen), die zur Aufbewahrung von Gewändern verwendet wurden, wurden ursprünglich von Korea nach Japan exportiert. Je nach Qualität der Ausarbeitung waren sie für die führenden Daimyos und Samuraifamilien bestimmt und trugen deren Familienwappen. Sie waren so gearbeitet, dass die sommerliche Feuchtigkeit nicht in sie eindringen konnte. Später haben die japanischen Holzhandwerker diese Tansus für ihre eigenen Bedürfnisse angepasst und weiterentwickelt, sodass sie in den traditionellen japanischen Häusern optimal eingesetzt werden konnten. Typische japanische Möbel sind die Hibachi, Kuruma und Tansu, am besten bekannt sind jedoch die japanischen Treppenmöbel (Kaidan Dansu) welche oft bei Händlern und in den zweistöckigen Bauernhäusern zu finden waren. Ikebana, die Kunst des japanischen Blumensteckens, lässt sich mit diesen Möbeln ideal kombinieren. Sie bilden die perfekte Kulisse um Blumenarrangements zu unterstreichen. |
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Daniela Jost
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