Der Zen-Garten des Ryoanji-Tempels in Kyoto


 
Zen-Gärten sind für viele Leute ein Ort der Ruhe, Gelassenheit und Harmonie. Der Ryoanji-Tempel in Kyoto (Tempel des Drachenfriedens) wurde 1473 gegründet und ist vor allem für seinen Steingarten berühmt.

Der Garten des Ryoanji entstand während der Muromachi-Periode (1333 bis 1573), die als eine Epoche wichtiger Erneuerungen der visuellen Künste in Japan gilt. Der Garten des Tempels von Ryoanji ist ein so genannter Trockengarten (Kare-san-sui).
 
Zen-Garten des Ryoanji-Tempels in Kyoto, Japan

Im Japanischen bedeutet dieses Wort "Berg-Wasser-Landschaft". Solche Gärten wurden neben Klostergebäuden angelegt und dienten den Mönchen als Orte der Meditation.
 

Soami, ein 1525 verstorbenen Maler und Gärtner, soll den 10 x 30 Meter grossen Garten angelegt haben. Die ihn begrenzenden, niedrigen Mauern sind aus in Öl gekochtem Lehm gefertigt. Dieses Öl, welches mit der Zeit aus der Mauer sickert, ist für das typische, eigentümliche Muster der Oberfläche verantwortlich.
 
Zen-Garten des Ryoanji-Tempels in Kyoto, Japan Keine Bäume, keine Sträucher, nur 15 Felsblöcke mit wenig grünem Moos am Boden, die auf der sauber geharkten Fläche aus weissem Kies in Gruppen von fünf, drei, zwei, drei und nochmals zwei Steinen angeordnet sind, machen diesen Platz so berühmt für die Ruhe und Faszination, die er ausstrahlt.

Der 500 Jahre alten Garten wurde wegen seiner Einzigartigkeit durch das World Heritage Center gewürdigt und 1994 von der Unesco in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen.
 

Was aber schlägt die Tausende Besucher in den Bann, wenn sie von der Terrasse des Tempels aus ihren Blick auf den Garten richten?  Das in einem japanischen Garten keine Absicht hinter der Gestaltung steckt, ist kaum vorstellbar. Eine Tigerin, die mit ihren Jungen einen See überquert, gehört zu den verbreiteten Interpretationen. Das chinesische Zeichen für Herz oder Seele kann mit etwas Fantasie ebenfalls erkannt werden. Doch das Besondere an dem Garten ist womöglich eben nicht das, was man sieht, sondern das, was zwischen den fünf Steingruppen liegt.
 
Eine rein mathematische Erklärung wurde von Gert Van Tonder von der Graduate School of Human and Environmental Studies der Universität Kyoto und seinen Kollegen erarbeitet. Sie analysierten die Lage der Steingruppen zueinander, indem sie einen Art Skelettfigur errechneten. Dazu bestimmten sie alle Punkte derjenigen Linie, von der zwei betrachte Gruppen jeweils gleich weit entfernt sind.
 
Tatsächlich zeichnete sich nach zahlreichen Versuchen auf dem Bildschirm immer deutlicher eine uns bekannte Struktur ab - das Bild eines Baumes. Der Stamm endet genau an jener Stelle auf der Veranda des Tempels, von der aus Besucher in der Regel den Garten betrachten.
 

Zen-Garten des Ryoanji-Tempels in Kyoto, Japan Der Garten im Grundriss: Oben: die Felsengruppen

 

Unten: der Bauplan aus dem Jahre 1681 (weisse Linien) sowie die Haupthalle (rotes Rechteck) mit dem traditionell bevorzugten Aussichtspunkt (roter Kreis).

Dunkle Linien zeigen Orte maximaler Symmetrie an. Dadurch wird ein einfacher, dichotom verzweigter Baum sichtbar, dessen Stamm im traditionellen Aussichtspunkt wurzelt.


Tsukubai, Zenibachi, japanische Wasserschöpfbecken
 

An der Schmalseite des Hauptgebäudes kommt man an einem sanften Moosgarten vorbei. Hinter diesem Garten findet man das berühmte Wasserschöpfbecken "Tsukubai".

Auf diesem Stein sind reliefartig die vier Worte "ware tada shiru taru" eingemeisselt, wobei das Schrift-Viereck, welches zu jedem dieser Worte gehört, so in der Mitte angebracht ist, dass es die quadratische Wasseröffnung umschliesst.
 
Die Bedeutung des Satzes "ware tada shiru taru" kann etwa so umschrieben werden: "Allein ich weiss, dass ich zufrieden bin". Das Wort soll von einem Zen-Priester stammen.
Zen-Garten des Ryoanji-Tempels in Kyoto, Japan, Tsukubai ware tada shiru taru

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