Tief in den Bergen der Gifu
Präfektur liegt Takayama mit seinen vielen Tempeln, Schreinen, Flüssen und
Brücken.
Takayama liegt in den
nördlichen japanischen Alpen und ist Zentrum des Verwaltungsbezirkes Hida.
Hier haben viele ursprüngliche Bauwerke die Jahrhunderte überdauert und
verleihen der Stadt und ihrer Umgebung einen besonderen Reiz. Nicht
umsonst wird Takayama auch als "Klein Kyoto" bezeichnet. |
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Die Stadt blickt auf eine lange Tradition des Möbelhandwerks zurück. Für den Bau der Kaiserpaläste und Tempel in Nara
und Kyoto wurden oft Schreiner und Tischler aus Takayama und Umgebung
hinzugezogen. Die Stadt bietet noch die beschauliche Atmosphäre, die man
in anderen japanischen Städten oft vergebens sucht. Bis heute ist ein Viertel mit
historischen Strassenzügen in einer Vollständigkeit erhalten, wie man sie
sonst kaum in Japan findet.

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Im Hida Folk Village, einem Freilichtmuseum, wo über 30 alte Bauernhäuser aus der Region liebevoll wieder
aufgebaut sind, demonstrieren Handwerker live ihre
Kunst. Diese Häuser wurden von ihren ursprünglichen
Standorten hierher versetzt, um sie hier auszustellen
und zu erhalten.
In allen lodert und qualmt ein kleines
Holzkohlefeuer vor sich hin, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und
Ungeziefer vom Holz und den Strohdächern fernzuhalten.
Man kann hier nicht nur traditionelles
Handwerk erleben, sondern erfährt auch einiges über das tägliche Leben der
damaligen Zeit, wie den Reisanbau oder Details über die Seidenraupenzucht. |
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Im gemässigten, maritimen
Klima im Westen von Japan hat man leichte, luftige Fachwerkhäuser
bevorzugt, in denen man die schwüle Sommerhitze am besten übersteht. Die
Häuser sind nicht unterkellert und haben auch keine Bodenplatte. An kalten
Wintertagen sind die schlecht isolierten, traditionellen Häuser daher sehr
ungemütlich. Bei einer Durchschnittstemperatur von 6 Grad Celsius im
Januar und Februar man sich über einem sogenannten Hibachi die Hände
gewärmt,
Sake erhitzt oder das Teewasser zubereitet. |

Hibachi Kyoto-Stil |
Die Glut
der Holzkohle wurde über lange Zeiträume nicht gelöscht, auch im
Sommer, um die Luftfeuchtigkeit im Raum günstig zu beeinflussen. Das
Feuer muss jedoch sorgfältig beobachtet werden; denn Reisstrohmatten
(tatami),
Holzwände und Papierfenster (Shoji) sind leicht entflammbar. Feuersbrünste,
oft auch durch
Erdbeben verursacht,
haben in der Vergangenheit zum japanischen Alltag gehört. So fallen im
Winter 1880/1881 allein in Tokyo 30.000 Häuser den Flammen zum Opfer.
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Ando Hiroshige (1797-1858) Serie: Meisho Edo hyakkei (Die hundert berühmten Ansichten von
Edo).
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Dank der guten geographischen Lage Takayama's sind eine bemerkenswerte
Anzahl von alten Traditionen erhalten worden. Bestens bekannt ist das
Takayama Festival
(Takayama Matsuri) , das im Frühjahr und Herbst stattfindet und eines der
eindrucksvollsten Festivals in Japan ist.
Im Bezirk San-machi-Suji liegen
die traditionellen Häuser der Takayama Kaufleute und der
Sakebrauer. Diese
Häuser sind im gleichen Zustand seit 200 Jahren erhalten worden. In diesen
Gasthäusern, Geschäften und Tavernen lässt sich die Geschichte über Jahrhunderte
nachvollziehen.
Auf vielen japanischen
Holzdrucken (ukiyo-e) ist das Leben der damaligen Zeit auch
heute noch gut nachzuvollziehen.
Der Tempelbezirk
Higashiyama Teramachi und der
Shiroyama-koen (Park) laden zu
ausgedehnten Spaziergängen ein. |
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Der
Sakurayama-Hachimangu Schrein in Takayama ist nicht nur bekannt als Aufbewahrungsort der
tragbaren Schreine, welche beim Frühjahr und Herbstfest durch die
Strassen getragen werden, sondern zeigt neben dem Hauptgebäude ein
schönes Beispiel der
Shinzentouron-Tempellaterne.
Die
Shinzentouron-Tempellaterne
ist häufig in der Gegend von Kyoto, der bergigen Gegend des Heie-San
und in der Kleinstadt
Takayama zu sehen.
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