Tokugawa Ieyasu (1543-1616), von der Geisel zum Shogun |
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Während
seiner Zeit in Sumpu, dem Sitz des Imagawa Clans, wurde Ieyasu in den
Kriegskünsten und dem Staatswesen unterrichtet. In diese Periode fällt
auch seine erste Hochzeit und die Geburt seines ersten Sohnes.
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Die
Schlacht von Sekigahara zog den Schlussstrich unter einen Jahrzehnte andauernden Kampf um
die Vorherrschaft in Japan, aus dem Tokugawa Ieyasu letztendlich als
Sieger hervorging. Wie kam es dazu?. Der 21. Oktober 1600, 8:00 Uhr morgens, markiert einen für Japan einschneidenden Abschnitt in der Geschichte, die mit der Zerstörung der Burg von Osaka im Jahre 1615 den endgültigen Untergang der Toyotomi besiegelten. |
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Ausgetragen wurde die Schlacht zwischen den Truppen von Tokugawa Ieyasu und den - unter der Führung von Ishida Mitsunari - für Toyotomi Hideyoshi's Sohn Hideyori kämpfenden Daimyo´s. Bei Sekigahara standen sich zwei gewaltige Armeen gegenüber, deren Grösse auch heute noch beeindruckt: Unter dem Banner der Tokugawa scharte sich eine 75.000 Mann starke Truppe, Ishida Mitsunari und dessen Verbündete brachten es sogar auf 80.000 Mann in Waffen. Die Verbände unter der Führung Ishida's wurden
auch als "Armee des Westens" bezeichnet, da die verbündeten
Familien - z.B. die Mori, die Ukita, die Shimazu, die Kobayakawa - aus
dem westlichen Teil Japans stammten. Demgegenüber stand die "Armee
des Ostens" unter dem Oberkommando Ieyasu's, dessen Verbündete -
z.B. die Hosokawa, die Kuroda, die Kato - aus den östlichen Provinzen
Japans kamen. |
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Zu Anfang konnte die West Armee einige Siege gegenüber der Ost Armee verzeichnen, so dass es zunächst nach einem Sieg der West Armee aussah. Aber Ieyasu war eine exzellenter Stratege. Einige wichtige daimyô in der West Armee waren von Ieyasu bestochen worden und bewegten sich nicht, als Mitsunari den Angriff anordnete. Ieyasu gewann die Schlacht. Mitsunari wurde gefangen und als Kriegsverbrecher hingerichtet.
Die Schlacht um Schloss Ôsaka (1615-1616)Das
1583 von
Toyotomi Hideyoshi gebaute Schloss wurde auf dem Gelände des ehemaligen Honganji
Tempels errichtet. Nachdem Ieyasu das Edo Shogunat
gegründet hatte, war Toyotomi Hideyori, Sohn Hideyoshis im Ôsaka Schloss
der einzige Gegner für Ieyasu. |
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Es gab zwei Kämpfe um Schloss Ôsaka. Der Winter Kampf 1615, und der
Sommer Kampf im Jahr 1616.
Ieyasu dominierte den Winter Kampf die ganze Zeit und drang sogar in den
inneren der zwei Ringe des Schlosses ein. Dies machte das Schloss
wehrlos.
Im nächsten Jahr, im Sommerkampf, überrannte Ieyasu's Armee das Schloss
und Hideyori begann Selbstmord. Das Haus Toyotomi war damit ausgelöscht. Nach der Zerstörung des Schlosses durch Tokugawa Ieyasu wurde das Schloss unter Tokugawa Hidetada von 1620 bis 1629 wiedererrichtet. 26 Jahre später fiel der Hauptturm einem Blitzschlag zum Opfer, der ihn vollständig einäscherte. Das Gebäude wurde erst 1931 wieder aufgebaut, und dient seit 1947 als Museum. Seit der 1997 abgeschlossenen Generalrenovierung erstrahlt es wieder in altem Glanz als Wahrzeichen der Stadt Osaka. |
Der Toshogu Schrein in Nikko
ist nicht nur als Grabmal von
Ieyasu Tokugawa, sondern auch für das Bilder der
'drei Affen' bekannt.![]()
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Tokugawa-Schogunat und
Edo-Zeit
(1603-1868) |
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Die Macht des Schoguns wurde weiter ausgedehnt; er konnte nun den nachfolgenden Daimyo auf seinem Lehen selbst bestimmen oder diesen nach Wunsch entlassen. Die Gesellschaft unterteilte sich damals streng in vier soziale Klassen:
Die wohl wichtigste Regelung Ieyasus war das so genannte bakuhan-System, durch das die Lehen der Daimyos (han) und die Daimyos selbst sowie der Kaiser und sein Hofstaat einer strengen Kontrolle durch den Schogun unterstellt wurden. Die Daimyos blieben zwar oberste Herrscher über ihre Lehen, mussten dem Tokugawa aber die Treue schwören. Darüber hinaus waren sie verpflichtet, sich jedes zweite Jahr am Regierungssitz des Schogun – also in Edo – persönlich aufzuhalten, sowie im jeweils anderen Jahr an ihren Lehnssitz zu ziehen, ihre Familien jedoch als eine Art „Geiseln" in Edo zu lassen. Dies band die Daimyos sehr eng an den Schogun und erstickte jeden aufkommenden Aufruhr im Keim. |
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Abschottung und japanischer Feudalismus Ein weiteres Merkmal der Tokugawa-Herrschaft war die absolute Abschottung Japans von der westlichen Welt, die durch bestimmte Gesetze systematisch betrieben wurde um ausländischen Einfluss zu minimieren. Portugiesische, spanische und niederländische Händler hatten Japan zwar im 16. Jahrhundert relativ häufig besucht, doch blieb ihr Einfluss lange Zeit gering. Die Tokugawa-Schogune hielten das Christentum für eine subversive Kraft. 1614 hatte Ieyasu die Konversion von Adeligen zum Christentum verboten und die Missionare des Landes verwiesen. Schon ab 1612 wurden die Christen offiziell verfolgt, und nach dem Christenaufstand von 1637 fand die Verfolgung ihren Höhepunkt. Die Spanier durften nach 1624 nicht mehr in Japan landen und eine Reihe von Edikten erging in den folgenden Jahrzehnten, die auch das Reisen von Japanern ins Ausland untersagte und selbst den Bau grösserer Schiffe verbot.
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Trotz der Abschirmung von aussen war die
Edo-Zeit eine Periode der Blütezeit von Kunst, Literatur und
Wissenschaft. Die Wirtschaft florierte vor allem in den Städten und
brachte der Bevölkerung Reichtum und Wohlstand. |
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Kulturelle Aktivitäten
waren hoch angesehen, Kunst, Musik und Theater gehörten zum Alltag.
Das Kabuki-Theater erlebte seine Hochphase, die Malerei war massgeblich von der durch Honami Koetsu begründeten Schule und dem Ukiyo-e-Stil geprägt. Später folgten die berühmten Bilder von Hokusai und Hiroshige. |
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Daniela Jost
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