In seiner Heimat Korea fand man ihn früher wildwachsend. Heute wird er in grossen Plantagen kultiviert, wobei Südkorea der grösste Ginseng-Exporteur ist. Ginseng aus koreanischem Saatgut wird aber auch in China und in einigen Regionen der ehemaligen Sowjetunion angebaut.
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In der "Samguksagi" (Geschichte der Drei Königreiche), einem Geschichtsbuch aus der Goryeo-Zeit (918-1392) ist zu lesen, dass Ginseng im Jahr 513 im Auftrag von
Muryeong, dem 25. König des Paekche- Reiches dem chinesischen Kaiser Liangwu als Tribut überreicht wurde. |
Im "Sinnongbonchokyeongjipju" (Shennong Bencaojing), einem von Tao Hongjing aus der Liang-Zeit vor 1400 Jahren geschriebenen Arzneibuch, wird Ginseng als eine Pflanze mit drei Ästen und fünf Blättern beschrieben, die im Schatten wächst und unter Lindenbäumen gesammelt werden kann. In diesem Arzneibuch werden Heilkräuter in drei Kategorien eingeteilt, je nach Nutzen und Wert. Ginseng wird hoch eingeschätzt, egal wie viel man konsumiert, Ginseng soll nichttoxisch sein und keinerlei Nebenwirkungen haben.
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Die Region Geumsan
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Die Region Geumsan liegt in der Provinz Süd-Chungcheong und ist zu mehr als 70% gebirgig. Gemässigte Temperaturen und ausreichend Niederschläge und Sonnenschein bieten ideale Bedingungen für den Ginseng- und Kräuteranbau.
Da Geumsan in der Mitte der koreanischen Halbinsel in der Nähe des südlichen Armes des Han-Flusses liegt, sind die freiliegenden Felder zu steil und der säurehaltige und nährstoffarme Boden ist für den Gemüse- und Getreideanbau nicht geeignet. |
Es gibt eine Legende über den Geumsan Ginseng, in der ein junger Mann aus der Kang-Familie eine Rolle spielt: Dieser lebte vor 1500 Jahren alleine mit seiner kränkelnden Mutter, sein Vater war bereits seit langem verstorben. Jeden Tag ging der Mann zu einer buddhistischen Einsiedelei in den Bergen, um für die Genesung seiner Mutter zu beten. Eines Tages erschien ihm im Traum ein Berggeist, der ihm auftrug, die Wurzel eines Krautes mit drei rötlichen Früchten, das in der Nähe einer Felswand wuchs, auszugraben und diese der Mutter zu geben. Der Mann tat wie ihm geheissen und welch Wunder, kurze Zeit später genas die Mutter. Daraufhin begann der Mann, die Samen dieses Krautes zu sammeln und seinen Nachbarn zu geben. Mit der Zeit wurden die Pflanzen, die aus diesen Samen wuchsen, zur Heilung Kranker verwendet. Die Bewohner der Gegend nannten sie
"Insam" (menschliche Pflanze), da die Form ihrer Wurzeln dem menschlichen Körper ähnelt. Weil sie glaubten, diese Pflanze sei ein Geschenk der Götter, errichteten sie das
Gaesamgak, ein Denkmal zu Ehren der heilenden Kräfte des Ginsengs, und markierten die Stelle, wo der Sohn der Kang-Familie zum ersten Mal Ginseng angebaut hatte.
In der Gegend von Geumsan werden vier verschiedene Ginseng-Sorten produziert:
Susam, (Wasserginseng), Baeksam (weisser Ginseng), Hongsam (roter Ginseng) und
Taegeuksam. Susam-Ginsengwurzeln werden ohne weitere Bearbeitung getrocknet, Baeksam-Ginsengwurzeln werden geschält und in der Sonne getrocknet, wodurch sie eine leicht gelbliche Färbung bekommen. Je nach Wurzelform unterscheidet man zischen Jiksam (gerade Wurzeln), Goksam (gekrümmte Wurzeln) und Misam (kleine Wurzeln). Für die Herstellung von Hongsam werden Ginseng-Wurzeln ungeschält gedünstet und getrocknet, Taeguksam sind in Wasser gekochte Wurzeln.
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Um die medizinische Wirksamkeit zu erhöhen, wird Geumsan Ginseng Anfang Juli geerntet und Ende Oktober verarbeitet. |
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