Teezeremonie in japanischen Holzschnittbildern |
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Ursprünglich aus China gelangte
bereits im 8. Jahrhundert die Kunst der Teezeremonie nach Japan. Es
dauerte jedoch bis zur
Azuchi Momoyama-Zeit
im 16. Jahrhundert bis die
Teezeremonie richtig populär wurde. Eine verfeinerte und stilisierte
Form der Umgangsformen innerhalb der Klasse der Aristokraten und
Samurai
hatte sich
entwickelt und es gehörte zum guten Ton, Teezeremonien in diesen
Gesellschaftsschichten durchzuführen. Die richtige Ausführung der Teezeremonie erfordert
ein jahrelanges Training. Utensilien wie der Chasen,
(Bambuspinsel) wird zum Aufrühren und schaumig schlagen des Tees
verwendet. haben unter dem Einfluss der Zen-Lehre die Teezeremonie (cha-no-yu) entwickelt. Eine bescheidene Hütte (soan) als Teehaus, einfache Utensilien und der Teegarten gehören zur Teezeremonie. Der Teegarten versteht sich als
Pfad (roji), auf dem der Besucher aus der Alltagswelt zu einer spirituellen Reise vorbereitet wird, die
im Teehaus mit dem
Ritual der Teezeremonie begangen wird. |
Shiro Kasamatsu Teezeremonie Shiro Kasamatsu (1898-1991) ist weltbekannt für seine atemberaubenden Landschaftsbilder in der klassischen 'shin hanga' Tradition. Die ' Tee Zeremonie', erstellt ca. 1960, ist eines seiner wenigen Bilder, die eine klassische bijin-ga (schöne Frau) darstellt. Speziell zu beachten sind die starken Farben sowie die vielen Details dieses aussergewöhnlichen Drucks. Nebst der 'Teezeremonie' erstellt Kasamatsu ein ukiyo-e, welches eine bijin-ga bei der Erstellung eines Ikebana darstellt. Im 16. Jahrhundert hatte sich Ikebana zu einer viel beachteten Kunst mit genauen Anweisungen und vielen Theorien entwickelt. Blumensteckfeste und Ausstellungen wurden gehalten und Unterricht in dieser Kunst zu geniessen, gehörte zur Erziehung jedes Aristokraten.
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Seit der Einführung der Teezeremonie in Japan wurde die Kunst des sado von Generation zu Generation weiter vererbt und in verschiedenen Schulen unterrichtet. Diese Schulen existieren noch heute, dabei hat jede Schule leicht unterschiedliche Formen. Als wichtigste Schulen sind Urasenke, Omote und Mushakoji zu nennen.
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Ukiyo-e, Holzdruck im vormodernen Japan
Im vormodernen Japan spiegelt sich das Leben in den ukiyo-e benannten Holzschnitten wieder, die dem Betrachter das bunte Treiben "der
fliessenden Welt vermitteln". Die Holzdruck-Technik kam bereits im 8. Jahrhundert mit dem Buddhismus aus China nach Japan, doch diente sie zunächst religiösen Zwecken. Erst mit dem Aufblühen der bürgerlichen Kultur seit dem Ende des 16. Jahrhunderts eroberten die profanen wie auch frivolen Themen den Bilddruck. |
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Chikanobu Toyohara 1838-1912 |
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Chikanobu's bekanntesten Serien sind sogenannte 'Triptych' (dreiteilige Drucke), die das Hofleben in und um den Chiyoda Palast zeigen. Dabei konzentrierte sich Chikanobu auf Themen um die traditionellen Werte des alten Japan. Die Teezeremonie, Geschichten aus Japans Vergangenheit und Szenen mit Frauen und Kindern gehörten zu seinen bevorzugten Themen. Ein hoher Anteil von Chikanobu's Drucken sind im Triptych-Format erstellt worden.
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Zu seinen bekanntesten drei-teiligen Bildern
Chikanobu's gehören die Serien, welche das Hofleben in und um den Chiyoda Palast zeigen.
Dabei konzentrieren
sich die Themen um die traditionellen Werte des alten Japan, wie etwa Ikebana,
Teezeremonie oder Bogenschiessen. Wichtig ist, dass man diese Serien mit Hinblick auf den damaligen Zeitgeists betrachtet. Während der Meiji-Periode war Japan war bemüht sich westliche Technik und Zivilisation anzueignen, da die japanische Gesellschaft ihre eigenen Werte als zweitklassig und überholt betrachteten. Die traditionelle japanische Teezeremonie war ein beliebtes Motiv. Der Druck rechts zeigt zwei Damen beim Tee, ein kleiner Imbiss steht bereit. Der schöne japanischen Raum erlaubt den Blick in den Garten. |
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Der folgende
Druck zeigt Damen im traditionellen Kimono, Pfingstrosen und ein Teehaus im
romantischen Westgarten.
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Teezeremonie in traditionellem japanischen Raum. Jeweils 3 Damen im Kimono werden von der Teemeisterin bedient.
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"Yamato Fuzoku Joreishiki" (Ladies' Manners and Customs in Japan). Verschiedene Damen im Kimono geniessen eine Teezeremonie im offenen Wohnraum mit Sicht auf den Garten. Bonsai sind in verschiedenen Behälter aufgestellt. (ca. 1890) | |||||
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"Shoka no En" Mutter mit Kleinkind wartet im Teehaus. Eine Steinlaterne leuchtet drei weiteren Personen den Weg. Steinlaternen wurden nicht nur bei Tempel aufgestellt, sondern fanden ebenfalls eine grosse Verbreitung in Teegärten. Entsprechend feinsinnig wurde der Garten um das Teehaus angelegt und an markanten Punkten des Weges steinerne Laternen aufgestellt um den Besuchern den Weg zu Teehaus zu zeigen. Auf dem Druck wird eine Ikekomi-gata, (eingegrabene Laternen) dargestellt.
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Daniela Jost
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