Oshôgatsu - Neujahrzeremonien
in Japan
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"Akemashite omedeto gozaimasu 明けましておめでとうございます(ein
glückliches neues Jahr)" wünscht man sich in Japan zum Jahresanfang. Der Beginn des
neuen Jahres ist gemäss langer Tradition für den Besuch eines Schreins reserviert. Dieses
'erstes Aufsuchen der Götter' nennt man hatsu môde. Unabhängig davon, ob sie überzeugte Shintoisten, Buddhisten
oder
Christen sind, befolgen die meisten Japaner diesen Brauch. |
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Üblicherweise geht man zum nächsten grösseren Schrein und vollzieht dort ein normales
omairi mit dem
Unterschied, dass man sich vor dem Hauptgebäude meistens lange anstellen
muss.
Am populärsten in dieser Hinsicht ist der Meiji Schrein in Tokyo.
Jedes Jahr werden bis zu 3,5 Millionen zur hatsu môde
den Meiji Schrein aufsuchen, nicht zuletzt auch, um 'Glücksbringer' zu
erstehen. |
Hamaya, weiss gefiederte Pfeile, die man sich nach Hause mit nimmt,
sind Waffen gegen böse Geister.
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Auf kleine Holzplatten (ema)
werden die Wünsche aufgeschrieben und und beim Schreine an
einem speziellen Platz aufgehängt. |
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Die ersten Wochen des Januar
sind geprägt vom Jahreswechsel.
In der
Tokonoma dekoriert man ein spezielles
Ikebana-
Neujahrsarrangement. Dabei wird gerne eine Kombination von Pinien und
Peonien verwendete.
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Beim Neujahrsmahl herrschen die Farben rot
und weiss vor, denn sie bedeuten Glück und
Neuanfang. Kombu (Seetang für
Suppe) sowie Reis, grosse Kuchen aus Reismochi und oft auch ein Hummer (weisses
Fleisch in einer roten Schale) ergänzen den Aufbau.
Einladungen zur
Teezeremonie sind von diesem Gefühl für den festlichen Neubeginn
gekennzeichnet. Erste Blüten wie Winternarzissen schmücken das
Ikebana-Arrangement in der Tokonoma.
Ursprünglich aus China gelangte bereits im
8. Jahrhundert der Kult der Teezeremonie nach Japan. Erst während
der
Azuchi Momoyama-Zeit im 16. Jahrhundert wurde die Teezeremonie
richtig populär, als sich eine verfeinerte und stilisierte Form der
Umgangsformen innerhalb der Klasse der Aristokraten und
Samurai entwickelt hatte.
Da Teezeremonien oftmals abends stattfanden, dienten
Steinlaternen dazu, den Gästen den Weg zu den Teehäusern zu
erhellen. |
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Am 15. Januar findet an
vielen Orten die Offiziersparade der Feuerwehrmänner statt.
Dabei werden akrobatische Vorführungen und historische
Uniformen wie auch Feuerlöschausrüstung gezeigt. Diese
Zeremonie heisst "Dezomeshiki"出初式.
Feuer war in Japan schon immer eine grosse Gefahr, da auch
grosse Städte zu einem grossen Teil noch mit Holzhäusern
bebaut waren.
Erdbeben, wie das grosse
Kanto-Erdbeben von 1923, zerstörten grosse Teile von Tokyo
und Yokohama. Um eine Flucht vor den Feuersbrünsten zu
ermöglichen, wurden in Japan
Möbel mit Rädern (Kuruma Tansu) ausgestattet, um bei
Gefahr die Möbel mit den wertvollen Inhalten in Sicherheit
bringen zu können. Ukiyo-e
Holzdrucke zeigen Träger mit ihren Lasten während der
Edo-Zeit. |
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