Einführung und Geschichte Ikebana

(Ausschnitt eines Ukiyo-E aus dem späten 17. Jahrhundert. Es zeigt die Unterweisung eines Schülers in der Kunst des Ikebana).

Die ersten Ukiyo-e (Holzdruckbilder) zeigen Ikebana aus dem 14. Jahrhundert.
Die Regeln, nach welchen Ikebana's gestaltet sind, sind auch heute noch genauso wichtig, wie sie es vor Jahrhunderten waren. Man wollte nämlich die Schönheit jeder Blume betonen, um auch die ganze Zusammensetzung wieder als harmonisches Ganzes erscheinen zu lassen.
Wie immer die Blumen im Gefäss platziert wird, es gibt kein eigentliches "falsch", sofern die Seele der Blume eingefangen wird und sie so in perfekter Harmonie in der neuen Umgebung zu wachsen scheint.
Im 16. Jahrhundert hatte sich Ikebana zu einer viel beachteten Kunst mit genauen Anweisungen und vielen Theorien entwickelt. Blumensteckfeste und Ausstellungen wurden gehalten und Unterricht in dieser Kunst zu geniessen, gehörte zur Erziehung von Aristokraten.
Während der Edo-Zeit (1603-1868) bestand die Politik der feudalen Regierung darin, jeden Aspekt des Lebens ihrer Untertanen zu beherrschen, sogar Ikebana. Die Schulen wurden mit einem Hierarchiesystem versehen, das sich der Organisation der Regierung anlehnte und jede Individualität wurde durch strikte Gesetze und Regeln unterdrückt.
Kreativität war überhaupt nicht gefragt und wurde nur durch einige wenige Intellektuelle weitergepflegt. Später begann sich Japan zu modernisieren und als Folge dieser Veränderungen wurden auch die modernen Ikebana Schulen gegründet.
Heute kann jeder Ikebana-Interessierte unter zahlreichen Ikebana-Schulen auswählen, welche Stilrichtung ihm am besten zusagt. Zu den bekanntesten Schulen gehören die Ikenobo-, die Ohara- und die Sogetsu- Schule. Die verschiedenen Ikebana-Schulen und ihre Mitglieder sind im Dachverband Ikebana International organisiert. In der Schweiz wird Ikebana-Unterricht, basierend auf der Sogetsu-Schule, unter anderen auch von Daniela Jost in Geroldswil angeboten.