Netsuke, die japanischen Handschmeichler
 |
Das Netsuke ist eine Art Knopf oder
Knebelchen, mit dem das Inrô, eine flache, kleine, mehrteilige
Lackholzdose, am breiten Kimono-Gürtel, dem Obi, befestigt wird. Die ersten Netsuke wurden im frühen 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts erschaffen. In der Meiji-Ära, als das Tragen westlicher Kleidung aufkam, ist dieses hochwertige Kunsthandwerk in Japan allmählich in Vergessenheit geraten. Anfertigt wurden Netsuke von Siegelschneider, aber auch viele Maskenschnitzer versuchten sich in dieser Kunst. Die frühen Arbeiten sind nicht signiert, schon bald jedoch traten die ersten grossen Meister und mit ihnen Schulen auf, die ihre Werke signierten. |
|
Das authentische Netsuke ist eigentlich eine
Kleinplastik, ein Gegenstand, den man bei sich trug, und nicht nur mit dem Auge, sondern auch mit dem Tastsinn
erfasst. Netsuke weisen runde oder abgerundete Formen
auf um den feinen Stoff des Kimono nicht zu beschädigen. Wegen ihren
feinen und sanften Formen werden Netsuke auch als Handschmeichler
bezeichnet.
Netsuke weisen einen hohen Detaillierungsgrad aus,
selbst versteckte Stellen an der Unterseite etwa sind exakt bearbeitet.
Bei einem qualitativ
guten Netsuke sind die beiden Löcher für die Schnur immer so angebracht, dass
das Netsuke auf dem Obi auch richtig zur Geltung kommt. |
Während der Hochblüte der Netsuke, ca. 1800 bis 1870 wurde eine wahre Fülle von Motiven erstellt. Darunter waren zunächst die Motive der Tierkreiszeichen: Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf (Ziege), Affe, Hahn, Hund und Schwein, dann weitere Tierdarstellungen wie Schildkröte, Löwe und Pinguin.
Dargestellt wurden Motive aus dem täglichen Leben wie Bauern, Tänzer, Heilige und oder Mönche. Ebenfalls wurden Fabelwesen, Götter, Dämonen und Kobolde geschnitzt.
Sammelobjekte
Zur Präsentation der Netsuke eignen sich Miniaturgestelle für Nippsachen, welche eine perfekte Darstellung dieser Kleinode ermöglicht.
